Flucht hat viele Facetten. Die Gründe dafür sind mannigfach, der Verlauf oft ungewiss. Menschen auf der Flucht brauchen Hilfe. Und jene, die sie aufnehmen – vorübergehend oder auch langfristig –, dürfen nicht alleingelassen werden. Um diese Herausforderung zu meistern, bedarf es vieler Akteure und neuer Wege der Kooperation. Die UN-Generalversammlung hat im Rahmen des sogenannten Globalen Pakts für Flüchtlinge einen umfassenden Rahmenplan für Flüchtlingshilfemaßnahmen (Comprehensive Refugee Response Framework, CRRF) ausgearbeitet. Um in diesem Rahmen neue Lösungen zu entwickeln, kooperiert die GIZ im Auftrag des Bundesentwicklungsministeriums mit dem UN-Flüchtlingskommissariat UNHCR.
Gemeinsam realisieren sie seit 2018 in ausgewählten Ländern neue Ansätze für die wachsende Zahl von Menschen, die auf der Flucht sind und nicht damit rechnen, bald wieder in ihre Ursprungsregionen zurückkehren zu können. Gemeinden, die viele Menschen aufnehmen, müssen angesichts der schnell steigenden Einwohnerzahl entlastet werden, etwa bei der Infrastruktur. Gleichzeitig sollen Vertriebene so gestärkt werden, dass sie eigenständig ihr Leben verbessern und sich aus der Abhängigkeit von Hilfe befreien können.
Gemeinsam mehr erreichen
Um Menschen auf der Flucht und Aufnahmegemeinden besser zu unterstützen, greifen UNHCR und GIZ den sogenannten Humanitarian-Development-Peace (HDP) Nexus auf. Dieser Ansatz verbindet akute humanitäre Hilfe wie die Unterbringung mit längerfristiger Entwicklungszusammenarbeit und Friedensförderung. Dazu gehören etwa Ausbildung und die gewaltfreie Lösung von Konflikten. Hier bringen jeweils UNHCR und GIZ ihre spezifische Expertise ein, um neue gemeinsame Ansätze zu entwickeln. So entstand die direkte Kooperation mit der GIZ in fünf Ländern. Dort setzt UNHCR auf die Erfahrung der deutschen Partner.
„Die Partnerschaft mit der GIZ wird von UNHCR sehr geschätzt, da sie zwei Organisationen mit ähnlichen Zielen näher zusammenbringt. Beide streben danach, bestehende Denkmuster zu hinterfragen und Lösungen für langfristige Herausforderungen zu finden. Ihr Ziel ist es, die Verknüpfung von humanitärer Hilfe und Entwicklung tatsächlich umzusetzen – statt nur drüber zu sprechen.“
Guido van Heugten, beim Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen (United Nations High Commissioner for Refugees, UNHCR) Beauftragter für Geberbeziehungen
(© Guido van Heugten)
Perspektiven außerhalb der Flüchtlingslager
Etwa im Niger. Der afrikanische Staat ist einer der ärmsten der Welt und hat Zehntausende Menschen aufgenommen, die unter anderem aus Mali geflüchtet sind. Damit sie außerhalb von Flüchtlingslagern eine Perspektive für ihr Leben entwickeln können, unterstützt die GIZ sie dabei, gemeinsam mit Einheimischen neue Wohnviertel zu bauen. So sollen auch neue wirtschaftliche Impulse für die aufnehmenden Gemeinden gesetzt werden.
In Mexiko hingegen steht die Integration von Flüchtlingen, Migrantinnen und Migranten in den Arbeitsmarkt und die aufnehmenden Gemeinden im Vordergrund. In Uganda, Kenia und Äthiopien wiederum geht es um die Stromversorgung durch erneuerbare Energien für Flüchtlingslager und
-siedlungen sowie umliegende Gemeinden. Dadurch kann die Energieversorgung der Betroffenen verbessert und Kosten können eingespart werden.
Was alle Aktivitäten verbindet: die systematische Aufarbeitung von Erfahrungen und Erfolgsmethoden. Dies trägt dazu bei, UNHCR als zentralen Akteur in langfristigen Fluchtkrisen zu stärken und vor allem: Lebensbedingungen von Menschen nachhaltig zu verbessern.
Das Vorhaben gehört zur Sonderinitiative „Fluchtursachen bekämpfen – Flüchtlinge reintegrieren“ des Bundesentwicklungsministeriums. Mit dieser Sonderinitiative sollen strukturelle Fluchtursachen wie Armut, Ungleichheit oder Ernährungsunsicherheit beseitigt werden. Gleichzeitig will das BMZ Binnenvertriebene dabei unterstützen, sich neue Lebensgrundlagen und Perspektiven zu schaffen.
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