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Wir bauen gemäß Nachhaltigkeits-
standards und schützen die Biodiversität

In den vergangenen Jahren hat die GIZ in den Erhalt und Neubau ihrer Gebäude investiert. Sowohl bei Sanierungen als auch bei Neubauvorhaben setzen wir auf eine nachhaltige Bauweise. So wurden in den vergangenen Jahren alle neuen Gebäude der GIZ nach dem Gold-Standard der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) e. V. geplant, fertiggestellt und zertifiziert.

Campus Bonn mit Gold-Standard

Die GIZ investiert in moderne Arbeitsplätze: Der Campus Bonn bietet nach Fertigstellung des sechsstöckigen Neubaus Ende 2019 jetzt Arbeitsplätze für 1.500 Personen – 500 davon im benachbarten sogenannten Mäanderbau, der seit 2015 besteht. Der Neubau wird wie schon der Mäanderbau durch die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen e. V. mit dem Gold-Standard zertifiziert. Ausgezeichnet werden Energieeffizienz und Ressourcenschutz, aber auch ein gesundes Arbeitsumfeld. Es gibt Räume für die Arbeit im Team und ruhige Rückzugsbereiche. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach versorgt acht Ladesäulen für E-Autos.

„Die GIZ agiert weltweit nach dem Leitprinzip der Nachhaltigkeit. Daher ist es uns ein Anliegen, auch beim Bauen für den eigenen Bedarf nach höchsten Standards vorzugehen. Damit bieten wir unseren Mitarbeiter*innen einen Arbeitsplatz, der im Einklang mit den eigenen Unternehmenswerten steht.“

Henriette Strothmann, Abteilungsleiterin Liegenschaften 1
(© Henriette Strothmann)

Foto: GIZ: Henriette Strothmann

Im Januar 2020 wird das „Campus-Forum“ in Bonn bezogen, welches nun gemeinsam mit dem benachbarten Mäanderbau den GIZ Campus Bonn bildet. Das neue sechsgeschossige Gebäude verfügt über modernste Besprechungs- und Videokonferenzräume, ein Auditorium für Großveranstaltungen und eine Kantine sowie eine Vielzahl von innovativen Gemeinschaftsflächen. Durch das moderne Konzept der „Neuen Arbeitswelten“ bietet das Gebäude auf ca. 28.000 Quadratmetern Platz für etwa 1.000 Beschäftigte.

Die Investitionen in dieses Bauprojekt lagen bei 165 Millionen Euro. Auch dieses GIZ-Gebäude wurde nach den Anforderungen der DGNB gebaut und wird ab 2021 nach EMAS validiert. Betrieben wird es zu 100 Prozent mit Ökostrom. Das Gebäude verfügt über eine Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher, welche vorrangig die Ladestationen und Ladeschränke für die E-Mobilität versorgt. Ein eventueller Überschuss wird gegen Vergütung in das öffentliche Netz eingespeist. Ein Wärmepumpen-System, mit klimaneutralem CO2 als Kältemittel, nutzt die Energie des Grundwassers für rund 80 Prozent der benötigten Heiz- und Kühlleistungen. Als Beleuchtung werden überwiegend LEDs eingesetzt. In der Tiefgarage unterstützen zahlreiche Ladestationen für E-Autos und E-Bikes die E-Mobilität unserer Mitarbeiter*innen. Eine große Anzahl von überdachten Fahrradstellplätzen sowie die biodivers gestalteten Außenflächen mit mehr als 150 heimischen Pflanzenarten runden das nachhaltige Gebäudekonzept ab.

Foto: GIZ: Campus Bonn
Ökologisches Bauen am Standort Bonn
(© GIZ / Volker Lannert)
Grafik: GIZ: Ökologisches Bauen am Standort Bonn

Auch Campus Kottenforst zertifiziert

Der GIZ-Standort Campus Kottenforst in Bonn-Röttgen, auf dem die Akademie für Internationale Zusammenarbeit (AIZ) untergebracht ist, wurde Ende 2017 bezugsfertig. Neben den Bestandsbauten wurde hier auch ein Neubau für rund 30 Millionen Euro errichtet, in dem der Seminarbetrieb 2018 aufgenommen wurde. Der Neubau verfügt über eine eigene Geothermie, ein Blockheizkraftwerk und eine Absorptionskälteanlage. Zudem sind für E-Fahrzeuge vier Stationen mit einer Schnellladefunktion verfügbar, deren Strom aus dem hauseigenen Blockheizkraftwerk stammt. Der gesamte Standort wurde 2018 nach EMAS validiert, 2019 folgte dann die Zertifizierung nach DGNB Gold. Der DGNB-Standard berücksichtigt neben technischen und ökonomischen Kriterien auch soziokulturelle Mindeststandards, wie etwa die Barrierefreiheit. Auch wird geprüft, wie viele Flächen in Anspruch genommen werden, da dies einen direkten Einfluss auf den Umweltaspekt Biodiversität hat.

Foto: GIZ: Campus Kottenforst
Nachhaltig zertifiziert: Campus Kottenforst der Akademie für Internationale Zusammenarbeit (AIZ) in Bonn-Röttgen
(© GIZ)

Biodiversität: Wildblumen statt Rasen!

Mit Nachhaltigkeitskriterien stellt die GIZ in ihren Ausschreibungen sicher, dass beschaffte Produkte wie Büromaterialien, Druckerzeugnisse, Strom und Reinigungsprodukte umweltverträglich sind. Insbesondere beim sensiblen Thema des Kaufs von Holzprodukten achten die Mitarbeiter*innen der Einkaufs- und Vertragsabteilung darauf, internationale Standards zu Biodiversität einzuhalten. Auch in der Kantine hat Nachhaltigkeit Vorrang: Die betrieblichen Restaurants verwenden alte Gemüse- und Obstsorten aus regionalem Anbau. Doch auch die Gebäude der GIZ bieten Möglichkeiten zur Förderung der Artenvielfalt.

Die Immobilien der GIZ in Deutschland liegen hauptsächlich in innerstädtischen Gebieten. Die eher kleinen Flächen bieten wenig Spielraum, um Biodiversität zu fördern. Dennoch stellen die Gebäude eine Visitenkarte des Unternehmens dar. Ziel ist es, die Außenanlagen insektenfreundlich mit möglichst vielen verschiedenen heimischen Arten zu bepflanzen und die Dächer zu begrünen. Die GIZ möchte außerdem möglichst wenig Fläche versiegeln. 

Ein erstes Beispiel kommt aus Eschborn: Kornblumen, Steinklee und Wiesenkerbel locken nützliche Insekten an. 700 Quadratmeter Rasen wurden in eine Wiese mit Wildblumen verwandelt. Die GIZ bietet Bienen und Hummeln nicht nur Nahrung, sondern auch Wohnung. Insektenhotels laden zum Nisten ein. Mit Erfolg: Es haben sich bereits seltene Einsiedlerbienen angesiedelt, deren Lebensraum als stark gefährdet gilt. Gerade diese Wildbienen bestäuben viele Wildpflanzen und erhalten so die Vielfalt der Natur. Ein zweites Beispiel findet sich in Bonn-Röttgen. Die vier Gebäude des Campus Kottenforst grenzen an den gleichnamigen Kottenforst, der zum Naturpark Rheinland zählt und in weiten Teilen unter Naturschutz (Fauna-Flora-Habitat) steht. Deshalb erhält das Thema Biodiversität an diesem Standort entsprechende Aufmerksamkeit.

Foto: GIZ: Förderung der Artenvielfalt
Förderung der Artenvielfalt: Insektenfreundliche Außengestaltung der Liegenschaften in Deutschland
(© GIZ / Maria Elena Cruz)

Biodiversität

 Inland1  
 201720182019
Nutzfläche in m2123.679139.372157.389
Nutzfläche in m2 pro MA29,530,228,6
1 Die Daten für das Inland entsprechen der Bilanz des Stichtages 18.11.2020. Aufgrund verbesserter Datenverfügbarkeit wurden teilweise Werte für die Bilanzjahre 2018 und 2019 aktualisiert.

Nachhaltigkeitsaspekte in unseren Liegenschaften im Ausland

Im CSH bildet das Thema nachhaltiges Bauen kein explizites Handlungsfeld. Im Ausland nutzt die GIZ meist angemietete Gebäude. Darüber hinaus arbeiten viele Mitarbeiter*innen in Büros von Partnerorganisationen. Damit reduziert sich unser Handlungsspielraum bei diesem Umweltaspekt gegenüber den genannten Bauvorhaben im Inland, die auf die Bedarfe der GIZ ausgerichtet werden können. Jedoch berücksichtigen die Landesdirektionen und Projektleitungen auch im Ausland bei Bau und Anmietung Nachhaltigkeitsaspekte so weit wie möglich.

Vorbildcharakter für andere Unternehmen und Organisationen

Die GIZ will mit gutem Vorbild vorangehen. Sie gehört der branchenübergreifenden Initiative Biodiversity in Good Company seit deren Gründung 2011 an. In der Initiative haben sich Unternehmen zahlreicher Branchen zusammengeschlossen, um gemeinsam weltweit für den Schutz und die nachhaltige Nutzung der Biodiversität einzutreten. Damit unterstützt die GIZ das internationale Übereinkommen über die biologische Vielfalt, die Convention on Biological Diversity. 

Grafik: GIZ: SDG 11 Nachhaltige Städte und Gemeinden
Grafik: GIZ: SDG 12 Nachhaltige/-r Konsum und Produktion
Grafik: GIZ: SDG 13 Maßnahmen zum Klimaschutz
Grafik: GIZ: SDG 15 Leben an Land

GRI-Standard 304 (304-1, 304-2, 304-3); UNGC 7, 8, 9; DNK 11, 12