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Gesundheit und Work-Life-Balance ganzheitlich im Blick

Gesunde Unternehmenskultur

Das betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) ist unmittelbar in der GIZ-Policy zum Erhalt der Leistungsfähigkeit verankert. Es verfolgt das Ziel, eine den individuellen Bedarfen angepasste, gesunde Unternehmenskultur zu erreichen. Damit schafft die GIZ nachhaltig gesunde Arbeitsstrukturen und -bedingungen. Die sieben Säulen des BGM ermöglichen der GIZ, ihrer sozialen Verantwortung und der Fürsorgepflicht gegenüber ihren Beschäftigten umfassend nachzukommen. Die Säulen bilden folgende Themenbereiche ab: 

  • Gesundheit und Prävention,
  • Notfall und Unfall,
  • Sicherheit,
  • Work-Life-Balance,
  • Ergonomie,
  • Sport und Bewegung,
  • Best Practices.

Das BGM arbeitet nach dem Prinzip der geteilten Verantwortung. Die eigene Leistungsfähigkeit zu erhalten, liegt in der Verantwortung der Mitarbeiter*innen. Das Unternehmen ermöglicht dies durch entsprechende Rahmenbedingungen. Führungskräfte fungieren als Vorbild, indem sie die Werte und Ziele des Unternehmens vertreten, eine Fürsorgerolle für die Mitarbeiter*innen übernehmen und selbst Eigenverantwortung tragen.

Die GIZ unterstützt Führungskräfte und Mitarbeiter*innen etwa mit dem Seminar und der Handlungshilfe „Gesundes Führen“, dem Ratgeber „Arbeitsbelastung“ und dem gleichnamigen webbasierten Trainingsangebot.

Ein weiteres Angebot ist die Initiative „GIZ Moves! Die bewegte Pausenkultur“. Mit der bewegten Pausenkultur motiviert das BGM die Beschäftigten zu mehr Bewegung durch gemeinsame Pausen. Mitarbeiter*innen können im Mitarbeitergespräch als Zielvereinbarung aufnehmen, dass sie die Funktion eines Bewegungsmultiplikators oder einer Bewegungsmultiplikatorin übernehmen. Die GIZ organisierte im Jahr 2019 Workshops in Bonn, Berlin und Eschborn zu den Themen „Ganzheitliche Ergonomie am Arbeitsplatz und unterwegs“ und „Verspannung durch Bewegung lösen“.

An den Hauptstandorten in Deutschland bietet das betriebliche Gesundheitsmanagement ein breites Spektrum an zusätzlichen Gesundheitsleistungen an. Dazu zählen Sport- und Bewegungsangebote, Beratungen zu Ergonomie, Unterstützung der Work-Balance/Life-Balance (zum Beispiel im Rahmen der Policy „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“ oder durch „Mobiles Arbeiten“), Seminare und Untersuchungen. Die Angebote variieren je nach Standort. Mitarbeiter*innen können außerdem Arbeitsmaterialien beziehen, die das ergonomisch korrekte Arbeiten im Büro und außerhalb ermöglichen, ein besonders wichtiges Thema angesichts des verstärkten mobilen Arbeitens. Hierzu zählen unter anderem Laptopständer, Mäuse und Tastaturen.

Foto: GIZ: Fit bleiben und Kinderrechte fördern
Fit bleiben und Kinderrechte fördern: Ein GIZ-Team beim Street Child Marathon in Sierra Leone 2019 (© GIZ / Weber)

„Team Gesundheit!“

Das interdisziplinäre „Team Gesundheit!“ koordiniert die verschiedenen Stellen für Arbeitsschutz und Gesundheitsförderung. Ihm gehören Mitarbeiter*innen aus unterschiedlichen Bereichen an, die sich regelmäßig treffen. Die GIZ bot 2019 zahlreiche Aktionen und Vorträge zum Thema Gesundheit an. Der Eschborner Gesundheitstag trug das Motto „Digital Health“. In Bonn und Berlin fanden vielfältige Aktionen statt, von Hautscreenings über Körperfettmessungen bis zu Schlafanalysen.

Um den Bedarf und die Entwicklung identifizieren zu können, sind Gesundheit und Sicherheit Teil der Mitarbeiter- und Entwicklungshelferbefragung (MEB). 

Beratung durch den medizinischen Dienst und COPE

Medizinischer Dienst, Arbeitssicherheit und die psychologische Beratungsstelle für Krisen- und Konfliktmanagement (COPE) ergänzen die Services des betrieblichen Gesundheitsmanagements. Der Medizinische Dienst (MED) berät all diejenigen, die im Unternehmen am Thema Gesundheitsschutz beteiligt sind, zu allen Fragen rund um die Gesundheit und die Gesunderhaltung. Er unterstützt das Unternehmen dabei, arbeitsmedizinische Gesetze und Vorschriften umzusetzen mit dem Ziel, ein gesundes Arbeitsumfeld für alle Beschäftigten zu schaffen und sie zu gesundheitsförderlichem Verhalten zu beraten. COPE steht allen Mitarbeiter*innen offen, die aufgrund bestimmter Ereignisse oder besonderer Lebens- und Arbeitsumstände Beratung suchen, etwa zu Themen wie Trauma, Sucht und Arbeitsbelastung. Damit vervollständigt COPE den ganzheitlichen Ansatz der GIZ. 

Weltweiter Zugang zu Angeboten

Die GIZ sichert ihre lokalen Arbeitskräfte im Ausland gegen Krankheitsrisiken ab. Das geschieht in der Regel über lokale oder regionale, staatliche oder private Krankenversicherungssysteme.

Alle Mitarbeiter*innen können sich über die Intranetseiten des Medizinischen Dienstes und des betrieblichen Gesundheitsmanagements über Arbeitssicherheit und Gesundheit informieren. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben weltweit Zugang zu umfangreichen Onlineangeboten, zum Beispiel zu Arbeitssicherheit, Ergonomie oder Bewegung.

Das betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM) startete im Jahr 2018 das Pilotprojekt „BGM in der Außenstruktur“, um die strukturierte und ganzheitliche BGM-Arbeit zunehmend auch in der Außenstruktur zu etablieren. Das Pilotprojekt läuft im Zeitraum von Januar 2019 bis Juni 2021. Ziel ist, BGM zunächst in den Pilotländern Indien, Mexiko, Sudan und Uganda langfristig zu etablieren. Im Jahr 2019 wurden dort einzelne Personen zu BGM-Focal-Points ernannt, mit denen durch monatliche Jours fixes ein intensiver Austausch besteht. In allen Pilotländern existieren mittlerweile Health-and-Wellbeing-Teams, die sich mit dem „Team Gesundheit!“ in der Zentrale austauschen. Der Ist-Zustand der Pilotländer wurde ermittelt und in Länderprofilen mit allgemeinen Kennzahlen sowie spezifischen Gesundheitsthemen und Umweltfaktoren zusammengetragen. Außerdem wurde konkret geprüft, was bisher in den Ländern an BGM-Maßnahmen umgesetzt wurde. Ferner wurden durch diverse Umfragen der Bedarf ermittelt und die ersten landesspezifischen BGM-Angebote zu unterschiedlichen Themen wie Bewegungsmangel, Ernährung, Ergonomie, Kommunikation und Luftverschmutzung umgesetzt.

Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben

Neben gesunden Arbeitsstrukturen und -bedingungen fördert die GIZ seit vielen Jahren die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben durch eine Vielzahl von Leistungen.

Zur Unterstützung von Eltern mit kleinen Kindern gibt es beispielsweise an den beiden großen Inlandsstandorten Bonn und Eschborn eine betriebseigene Kinderbetreuung für insgesamt fast 120 Kinder. Neben diesen Standorten stehen auch in Berlin Eltern-Kind-Büros zur Verfügung. Im Auslandseinsatz besteht die Möglichkeit eines finanziellen Zuschusses für die Kinderbetreuung oder den Schulbesuch.

Mitarbeiter*innen mit pflegebedürftigen Angehörigen können sich an ausgebildete Pflege-Guides als erste Ansprechpersonen wenden. Die GIZ-Mitgliedschaft in der Charta der Pflege bietet das dazugehörige Netzwerk. Ausführliche Informationen finden sich im Intranet. Was tun, wenn ein Angehöriger in Deutschland zum Pflegefall wird, während GIZ-Mitarbeitende im Auslandseinsatz sind? Die externe Kooperation mit unserem Home- und Eldercare-Partner sichert Vermittlungs- und Beratungsleistungen für Mitarbeitende im In- und Ausland. Zusätzliche Informationsveranstaltungen in der GIZ und thematische Webinare für pflegende Mitarbeitende runden das Angebot ab.

Die Arbeitszeitregelung der GIZ erlaubt eine besondere Möglichkeit der befristeten, vorübergehenden Arbeitszeitreduzierung aus familiären Gründen. Die Beschäftigten im In- und Ausland haben große Zeitsouveränität und viel Spielraum bei der täglichen Arbeitszeitgestaltung. Alle Mitarbeitenden haben Anspruch auf mobiles Arbeiten an mindestens zwei Tagen in der Woche. Diese Regelung erleichtert die Vereinbarung von beruflichen Anforderungen mit Familienpflichten und privaten Interessen erheblich. Zudem kann sie in Ausnahmesituationen auf bis zu fünf Tage die Woche erweitert werden. So war es der GIZ möglich, während der Coronavirus-Pandemie schnell auf einen überwiegend virtuellen Betrieb umzustellen. Prozesse und Abläufe konnten aufrechterhalten werden, selbst Projektprüfungen wurden in den virtuellen Raum verlagert.

Seit 2018 ist es auf der Basis einer tarifvertraglichen Regelung zu flexiblen Einsatzformen auch möglich, in einem Auslandsprojekt mitzuarbeiten und immer wieder auch lange Arbeitsphasen in Deutschland zu verbringen. Das ist für Mitarbeitende interessant und attraktiv, deren Familie oder Partner/-in nicht begleitend für eine längere Zeit ins Ausland übersiedeln kann oder will. Seit 2019 gibt es eine tarifvertragliche Regelung, die nach einem abgestuften, transparenten System unterschiedliche Konditionen für Auslandseinsätze an Orten mit fragiler Sicherheitslage vorsieht. Diese Einsätze werden in den letzten Jahren häufiger und sind vor allem für Familien besonders herausfordernd. Die neuen Leistungen für Familien in einem besonders belastenden Arbeits- und Lebensumfeld stärken vor allem die Resilienz der mitausgereisten Angehörigen und geben insbesondere Familien Planungssicherheit – auch für den Fall, dass im Äußersten eventuell eine Relokation erforderlich wird, die mit finanziellen Belastungen verbunden ist.

Seit 2019 werden darüber hinaus die Rahmenbedingungen für alle Auslandseinsätze mit Begleitung der Familie weiterentwickelt. So unterstützt ein Relokationsservice seit Herbst 2019 beim Auslandseinsatz die Ausreise und Heimreise von Familien. Des Weiteren werden die Unterstützungsmöglichkeiten für mitausreisende Partner*innen geprüft. Damit trägt die GIZ der Tatsache Rechnung, dass meist beide Partner*innen einer anspruchsvollen beruflichen Tätigkeit nachgehen. Für eine bessere Unterstützung vor allem hinsichtlich der Beschäftigungsmöglichkeiten wird eine Ansprechstruktur für Partner*innen aufgebaut und zunächst in einzelnen Ländern erprobt.

Die familien- und lebensphasenorientierte Politik der GIZ wird seit 25 Jahren auch extern betrachtet und bewertet sowie durch das Zertifikat des Audits „berufundfamilie“ bestätigt.

Grafik: GIZ: SDG 3 Gesundheit und Wohlergehen
Grafik: GIZ: SDG 8 Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum