Vorsichtig setzt eine Hebamme das hölzerne Hörrohr auf den Bauch der hochschwangeren Kongolesin. Sie arbeitet mit dem klassischen Pinard-Stethoskop, um die Herztöne des Babys zu hören. Dort, wo es sinnvoll ist, greift die Geburtshelferin gerne zu Bewährtem. Gleichzeitig freut sie sich über Neuerungen im Gesundheitswesen ihrer Heimat, der Provinz Süd-Kivu im Osten des Landes.
Damit Menschen in dieser gut acht Millionen Einwohner*innen zählenden kongolesischen Provinz bessere medizinische Hilfe bekommen, stärkt GIZ International Services im Auftrag der Schweizer Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) das Gesundheitssystem. Das Programm PASS (kurz für „Programme d’appui au système de santé“/Programm zur Unterstützung des Gesundheitssystems) kooperiert eng mit dem zuständigen Ministerium von Süd-Kivu und vielen regionalen und lokalen Organisationen. Mehr als zehn Gesundheitszentren oder Kliniken wurden neu errichtet, ausgestattet oder saniert. Insgesamt sollen 1,5 Millionen Menschen einen besseren Zugang zu Gesundheitsdienstleistungen erhalten.
Mütter und Neugeborene im Fokus
Ein Beispiel dafür ist das Krankenhaus der Stadt Nyangezi im Osten der Demokratischen Republik Kongo. Die Klinik verfügt inzwischen über eine Solarstromanlage, so dass sie nicht vom Stromnetz abhängig ist. Sie wurde zudem vom PASS-Programm mit mobilen Ultraschalleinheiten und anderen medizinischen Geräten ausgestattet. Gerade Mütter und Neugeborene stehen im Zentrum der Fürsorge in Süd-Kivu, denn noch viel zu viele Mütter oder ihre Säuglinge sterben bei Geburten.
Doch es gibt schrittweise Veränderungen in der Region. Die Müttersterblichkeit ist zwischen 2017 und 2020 gesunken. Inzwischen sterben von 100.000 Frauen, die gerade ein Kind zur Welt gebracht haben, 590 – zuvor waren es 730. In Deutschland sind es sieben. DR Kongo ist eines der ärmsten Länder der Welt, zählt im Entwicklungsindex der Vereinten Nationen zu den Schlusslichtern (Platz 175 von 189). Und Süd-Kivu ist wiederum eine der konfliktreichsten und fragilsten Gegenden in dem zentralafrikanischen Staat.
Corona-Hotline zur Information
Während die Gesundheitsfachleute in der Vergangenheit vor allem mit Ausbrüchen von Malaria, akuten Atemwegsinfektionen, Unterernährung und parasitären Krankheiten, Epidemien wie Cholera, Masern und Ebola zu tun hatten, war das Jahr 2020 auch in Süd-Kivu von der Corona-Pandemie geprägt. Mit Unterstützung durch das Corona-Sofortprogramm des BMZ konnten durch das bestehende Netzwerk Gesundheitsstationen zusätzlich für die Behandlung von Covid-19 ausgestattet und Krankheitsausbrüche überwacht werden. Personal, Patientinnen und Patienten sowie Reisende wurden auf das Virus getestet. Außerdem wurde eine Corona-Hotline zur Beratung über Mobiltelefone eingerichtet. Strukturelle Verbesserungen und aktive Nothilfe wurden somit wirksam verzahnt und tragen zu einer besseren Gesundheitsversorgung in der Region bei.
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