Liebe Leserinnen und Leser,
das vergangene Jahr hat uns eindrücklich gezeigt, wie wichtig es ist, die richtigen Weichen für die Zukunft unseres Planeten zu stellen. Wir sind abhängig von Natur und Umwelt. Das ist keine neue Erkenntnis – aber sie hat durch die Corona-Pandemie noch einmal eine neue, fast schmerzliche Bewandtnis erlangt. Zoonosen wie Covid-19 machen deutlich, dass es ohne den harmonischen Dreiklang von Mensch, Tier und Umwelt nicht geht. Derzeit aber sehen wir das Umgekehrte, einen Planeten im Ungleichgewicht mit einer beispiellosen Umwelt- und Klimakrise. Dem müssen wir konsequent entgegentreten, den Wandel aktiv gestalten, und zwar gemeinsam – als internationale Staatengemeinschaft, als globale Gesellschaft und als Individuen.
Wandel ist etwas Positives: Er setzt Kräfte frei, fördert Innovationen und schafft Raum für Neues. Wir wollen eine lebenswerte Zukunft für alle Menschen weltweit. Dafür brauchen wir Kooperationen auf vielen Ebenen. Multilaterale und bilaterale Ansätze müssen ineinandergreifen, sich ergänzen und verstärken. Nur so lassen sich die Folgen der Pandemie bekämpfen, die vor allem die Länder treffen, in denen wir als GIZ arbeiten, nämlich Entwicklungs- und Schwellenländer. Die europäische Staatengemeinschaft ist im vergangenen Jahr mit gutem Beispiel vorangegangen: mit dem „Team Europe“-Ansatz. Dabei bündelten alle EU-Institutionen, die Mitgliedstaaten und ihre Durchführungsorganisationen ihre Kräfte, darunter auch die GIZ und verschiedene Förderbanken. Gemeinsam organisierten sie Soforthilfen für besonders von Corona betroffene Partnerländer.
Resilienz stärken und grünen Wiederaufbau fördern
Doch es genügt nicht, die schlimmsten Folgen der Krise akut und ad hoc zu bekämpfen, so wichtig das für die betroffenen Menschen und Gesellschaften sein mag. Es braucht langfristige Konzepte und eine auf Dauer angelegte, nachhaltige Entwicklung. Nur dann sind Veränderungen beständig. Den Fahrplan dafür haben wir: die Ziele der Agenda 2030. Sie weisen uns den Weg. Deshalb müssen wir die nachhaltigen Entwicklungsziele noch mutiger und beharrlicher verfolgen als bisher. Sie waren nie so relevant wie jetzt – denn Covid-19 lehrt uns, dass es um mehr als kurzfristige Lösungen für Nationalstaaten geht.
Zumal die globale Ungleichheit in Zeiten der Pandemie noch gewachsen ist. Umso wichtiger ist es, das voranzutreiben, was schon vor der Krise wichtig, aber noch nicht tatkräftig genug umgesetzt war: sozial gerechte, umwelt- und klimafreundliche Wirtschafts- und Gesellschaftsordnungen. Gemeinsam mit unseren Partnern und Auftraggebern treten wir deshalb für einen „grünen Wiederaufbau“ ein. Nur dann schaffen wir dauerhafte Lösungen und die nötige globale Widerstandskraft, um weitere Krisen zu meistern. Systeme müssen belastbar und resilient, also krisenfest sein. Dazu gehören neben konsequentem Klima- und Umweltschutz auch gute Regierungsführung, starke Sozial- und Gesundheitssysteme, der Zugang zu Basisdienstleistungen sowie Chancengleichheit – der Kern der Arbeit der GIZ. Wir können aus der Krise heraus einen mutigen Kurswechsel in Richtung Nachhaltigkeit, Resilienz und Klimaneutralität wagen.
Langfristig planen und handeln – auch im Unternehmen
Auch als Unternehmen GIZ setzen wir auf langfristige Ziele, die uns zugleich ausreichend Spielraum lassen, um so handlungsfähig zu bleiben, wie es die jeweilige Situation erfordert. Im Jahr 2020 haben wir mit der Umsetzung unserer neu verabschiedeten Unternehmensstrategie begonnen und damit die richtigen Weichen gestellt. Die Strategie stellt sicher, dass wir unsere Leistungen auch in unsicheren Zeiten gewohnt zuverlässig erbringen können. An unseren Prozessen, Strukturen und Leistungen werden wir 2021 weiterarbeiten und auch weiter in unsere Expertise investieren. Denn am Ende geht es immer um Wirkungen, die wir nachhaltig erzielen wollen. Nachhaltigkeit ist dabei zugleich Bestandteil unserer Unternehmensausrichtung wie auch Ziel in jedem einzelnen Vorhaben. Auch 2020 haben wir unser Bekenntnis zu den zehn Prinzipien des UN Global Compact erneuert.
All das war und wäre nicht möglich ohne die engagierten Mitarbeiter*innen der GIZ, denen ich gemeinsam mit meiner Vorstandskollegin und meinem Vorstandskollegen an dieser Stelle herzlich für ihren Einsatz danken möchte. Sie haben trotz starker Einschränkungen und höherer Risiken in Pandemie-Zeiten Großartiges geleistet. Knapp 25.000 Mitarbeiter*innen, Entwicklungshelfer*innen sowie Integrierte und Rückkehrende Fachkräfte, darunter knapp 16.000 Nationale Mitarbeitende, haben sich in mehr als 120 Ländern rund um den Globus für die Ziele der GIZ stark gemacht und sind aus Überzeugung vor Ort geblieben. Die Arbeit für und mit Menschen zeichnet uns als GIZ aus und viele unserer Aufgaben lassen sich schlichtweg nicht über digitale Wege, sondern nur direkt vor Ort in unseren Partnerländern umsetzen. Das kostet ohne Zweifel Kraft, zeugt aber auch davon, dass sich unser Modell der gemeinsamen Arbeit weltweit als stabil und erfolgreich bewährt hat.
Auch unseren Auftraggebern, Partnern vor Ort und unserer Gesellschafterin gilt unser ganz besonderer Dank. Das Geschäftsvolumen der GIZ ist 2020 noch einmal gewachsen, auf insgesamt 3,3 Milliarden Euro – ein Zeichen des Vertrauens. Die damit verbundenen Aufträge leisten einen wichtigen Beitrag zu einer lebenswerten Zukunft weltweit. Das ist unser erklärtes Ziel, daran arbeiten wir mit Zuversicht weiter.
Jetzt wünschen wir als Vorstand Ihnen viel Freude bei der Lektüre. Begleiten Sie uns in diesem Bericht durch Ausschnitte unserer Arbeit, die vor allem geprägt sind von: Beständigkeit und Wandel.
Vorstandssprecherin |
Auf dieser Seite finden sich Informationen zu folgenden Sustainable Development Goals (SDGs):
Auf dieser Seite finden sich Informationen zu folgenden Nachhaltigkeitsstandards:
GRI-Standard 102-14, 102-15, 102-26; UNGC 1-10; DNK 1, 3, 5