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Gesundheit und Work-Life-Balance ganzheitlich im Blick

Gesundheitsservices der GIZ

Die GIZ-Gesundheitsservices sind während der Corona-Pandemie besonders gefordert. Durch das mobile Arbeiten ist die GIZ-Welt digital zusammengewachsen. Doch die durch die Pandemie entstandenen Problemlagen sind weltweit ähnlich: Viele Mitarbeiter*innen beschäftigen gesundheitliche Sorgen und Sicherheitsfragen. Sie erleben Belastungssituationen, Bewegungsmangel und Herausforderungen bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Die Gesundheitsservices des Unternehmens leisten in dieser Situation einen wichtigen Beitrag zum Erhalt von Gesundheit, Motivation und Leistungsfähigkeit. Mit Vorsorge und Beratung begleiten sie alle Mitarbeitenden sowie Vorstand, Führungskräfte und Betriebsrat durch die Pandemie.

Die Gesundheitsservices bilden eine eigene Abteilung innerhalb des Personalbereichs. Die Einheit umfasst den Medizinischen Dienst (MED), die psychosoziale Beratung (COPE) und das betriebliche Gesundheitsmanagement (BGM).

Gemeinsam unterstützen sie das Unternehmen und die Mitarbeitenden dabei, die physische, psychische und soziale Gesundheit im Sinne der Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zu erhalten und zu stärken.

Illustration: Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) der GIZ. Kreisförmig angeordnet sind Personen, die rennen, eine sitzende Person, eine Tafelwaage, ein Herz, die Silhouette eines Kopfes und eine Hand.

Das BGM verfolgt dabei das Ziel, eine dem individuellen Bedarf angepasste Unternehmenskultur im Bereich Gesundheit zu etablieren. Damit ist es unmittelbar in der GIZ-Policy zum Erhalt der Leistungsfähigkeit verankert. Die GIZ schafft auf diese Weise nachhaltig gesunde Arbeitsstrukturen und -bedingungen.

 

Die sieben Säulen des BGM ermöglichen es der GIZ, ihrer sozialen Verantwortung und der Fürsorgepflicht gegenüber ihren Beschäftigten umfassend nachzukommen. Die Säulen bilden folgende Themenbereiche ab:

  • Gesundheit und Prävention,
  • Notfall und Unfall,
  • Sicherheit,
  • Work-Life-Balance,
  • Ergonomie,
  • Sport und Bewegung,
  • Best Practices.


Das BGM arbeitet nach dem Prinzip der geteilten Verantwortung. Die eigene Leistungsfähigkeit zu erhalten, liegt in der Verantwortung der Mitarbeiter*innen. Das Unternehmen ermöglicht dies durch entsprechende Rahmenbedingungen. Führungskräfte fungieren als Vorbild, indem sie die Werte und Ziele des Unternehmens vertreten, eine Fürsorgerolle für die Mitarbeiter*innen übernehmen und selbst Eigenverantwortung tragen.

Team Gesundheit!

Das interdisziplinäre Team Gesundheit! koordiniert die verschiedenen Stellen, die für Arbeitsschutz und Gesundheitsförderung zuständig sind. Ihm gehören Mitarbeiter*innen aus unterschiedlichen Bereichen an, die sich regelmäßig austauschen. Das Team bot 2020 zahlreiche Aktionen und Vorträge zum Thema Gesundheit an. Der Eschborner Gesundheitstag stand unter dem Motto „Mentale Gesundheit“. In Bonn und Berlin gab es über das ganze Jahr verteilt vielfältige Angebote, von Hautscreenings über eine digitale Messung der Stressbelastung und Schlafanalysen bis hin zu einer Online-Gesundheitsberatung.

Als die Corona-Pandemie begann, war das Team Gesundheit! in der Zentrale bereits etabliert. Zudem gab es Teams für Health and Wellbeing in vier Ländern des Pilotprojekts „BGM in der Außenstruktur“. Die Teams identifizierten Belastungssituationen sowie Problemlagen und stellten fest, dass diese sich weltweit ähneln. Um auf solche Herausforderungen zu reagieren, entwickelten sie Ansätze zur Förderung von Gesundheit, Resilienz und Teamgefühl und setzten diese effektiv, zielgerichtet und zeitnah um. Mit einem Corona-Newsletter liefert das BGM in Zeiten der Pandemie relevante Informationen, etwa über Unterstützungsangebote zu den Themen mobile Arbeit, Doppelbelastung, Ergonomie und Bewegung, Stressmanagement, Work-Life-Balance sowie BGM in der Außenstruktur.

Auch unabhängig von der Pandemie unterstützt die GIZ Führungskräfte und Mitarbeiter*innen weiterhin mit dem Seminar und der Handreichung „Gesundes Führen“, dem Ratgeber „Arbeitsbelastung“ und einem gleichnamigen webbasierten Trainingsangebot.

Ein weiteres Angebot ist die Initiative „GIZ MOVES! Die bewegte Pausenkultur“. Damit motiviert das BGM die Beschäftigten zu mehr körperlicher Aktivität. Mitarbeiter*innen können im Personalgespräch als Ziel vereinbaren, dass sie sich als Bewegungsmultiplikator*in engagieren. Wegen der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Kontaktbeschränkungen sind gemeinsame Pausen derzeit nur virtuell möglich. Seit März 2020 wird die „bewegte Pausenkultur“ daher digital angeboten, für Mitarbeiter*innen an allen Standorten. Die Bewegungsbeauftragte der GIZ sowie externe Trainer*innen, die vor der Pandemie Präsenzkurse gaben, erstellten gemeinsam Kurzvideos. Diese werden ergänzt durch Livestream-Formate zur „bewegten Pause“ und zur Kräftigung des Rückens. Mit den neuen Formaten stieg das Interesse an der „bewegten Pause“ weiter, insbesondere auch bei Mitarbeiter*innen der Außenstruktur.

Die GIZ bot 2020 außerdem virtuelle Workshops auf Deutsch und Englisch zum Thema „Power Napping“ an.

Neue interne Austauschplattform zur Vereinbarkeit von Gesundheit, Beruf und Privatleben

Um auch in Zeiten der Corona-Pandemie einen optimalen Informationsaustausch zu gewährleisten, stellte das BGM 2020 gemeinsam mit Kolleg*innen aus den Bereichen Personal, Kommunikation und Gesundheit eine neue interne Austauschplattform vor. In dieser Community dreht sich alles um die Themen Gesundheit (etwa GIZ MOVES! digital, virtuelle Gesundheitsangebote, Ergonomie) sowie Vereinbarkeit von Beruf und Familie (zum Beispiel Kinderbetreuung und Pflege von Angehörigen). In der Community finden die Mitarbeitenden fortlaufend neue Inhalte, die das Team Gesundheit! erarbeitet.

Beratung durch den Medizinischen Dienst und COPE

Der Medizinische Dienst und die psychologische Beratungsstelle für Krisen- und Konfliktmanagement (COPE) komplettieren die Services des betrieblichen Gesundheitsmanagements. Der Medizinische Dienst (MED) berät all diejenigen, die im Unternehmen am Thema Gesundheitsschutz beteiligt sind. Wegen der Corona-Pandemie wurden zusätzliche virtuelle Formate der Vorsorge entwickelt. Der MED unterstützt das Unternehmen dabei, arbeitsmedizinische Gesetze und Vorschriften umzusetzen mit dem Ziel, ein gesundes Arbeitsumfeld für alle Beschäftigten zu schaffen und gesundheitsförderndes Verhalten zu stärken.

COPE steht allen Mitarbeiter*innen offen, die aufgrund bestimmter Ereignisse oder besonderer Lebens- und Arbeitsumstände Beratung suchen zu Themen wie Trauma, Sucht und Arbeitsbelastung. Die Beratungsstelle entwickelt Präventionsangebote zur psychischen Gesundheit und unterstützt bei deren Umsetzung. Damit vervollständigt sie den ganzheitlichen Ansatz der GIZ.

Weltweiter Zugang zu Angeboten

Die GIZ sichert ihre Mitarbeiter*innen im Ausland gegen Krankheitsrisiken ab. Das geschieht in der Regel über lokale oder regionale, staatliche oder private Krankenversicherungssysteme.

Alle Mitarbeiter*innen können sich im Intranet über die Leistungen der Gesundheitsservices und Fragen der Arbeitssicherheit informieren. Sie haben Zugang zu umfangreichen Onlineangeboten, etwa zu Themen wie Sicherheitsunterweisung, Ergonomie oder Bewegung.

Das 2018 begonnene Pilotprojekt „BGM in der Außenstruktur“ etabliert ein strukturiertes und ganzheitliches betriebliches Gesundheitsmanagement an allen Standorten weltweit. Wie wichtig diese globale Vernetzung ist, zeigt nun die Corona-Pandemie. Das Pilotprojekt läuft noch bis Juni 2021. Ziel ist es, das BGM zunächst in den Pilotländern Indien, Mexiko, Sudan und Uganda aufzubauen. Vor Ort wurden einzelne Personen zu Focal Points für das BGM ernannt. In monatlichen Jours fixes tauschen sie sich intensiv aus. In allen Pilotländern existieren zudem mittlerweile Health-and-Wellbeing-Teams, die sich mit dem Team Gesundheit! in der Zentrale austauschen. Der Ist-Zustand des Gesundheitsschutzes in den Pilotländern wurde dabei ermittelt und in Profilen mit allgemeinen Kennzahlen sowie Daten zu spezifischen Gesundheitsthemen und Umweltfaktoren zusammengetragen. Außerdem wurde konkret geprüft, welche BGM-Maßnahmen in den Ländern bereits umgesetzt sind. Darüber hinaus wurde in Umfragen der Bedarf an Beratung ermittelt. Darauf aufbauend werden die ersten landesspezifischen BGM-Angebote zu Themen wie Bewegungsmangel, Ernährung, Ergonomie, Stressmanagement und Luftverschmutzung umgesetzt.

Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben

Neben gesunden Arbeitsstrukturen und -bedingungen fördert die GIZ seit vielen Jahren die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben durch eine Vielzahl von Leistungen.

Zur Unterstützung von Eltern mit kleinen Kindern bietet sie an den beiden großen Standorten Bonn und Eschborn eine betriebseigene Kinderbetreuung für insgesamt fast 120 Kinder. Dort und in Berlin stehen zudem Eltern-Kind-Büros zur Verfügung. Mitarbeiter*innen, die in einem der Landesbüros eingesetzt sind, können einen Zuschuss zu den Schulgebühren oder den Kosten für die Kinderbetreuung erhalten. Rückkehrende Mitarbeitende können für bis zu einem Jahr einen Zuschuss zu den Kinderbetreuungskosten in Anspruch nehmen, falls in den GIZ-eigenen Kitas in Bonn oder Eschborn kein Platz frei ist.

Mitarbeiter*innen mit pflegebedürftigen Angehörigen können sich an ausgebildete Pflege-Guides wenden. Die GIZ ist Unterzeichnerin der Pflege-Charta und damit eingebunden in das entsprechende Netzwerk. Was tun, wenn eine Angehörige oder ein Angehöriger in Deutschland zum Pflegefall wird, während ich im Ausland eingesetzt bin? Ausführliche Informationen dazu finden sich im Intranet der GIZ. Die externe Kooperation mit unserem Partner für Home- und Eldercare sichert Vermittlungs- und Beratungsleistungen für Mitarbeitende im In- und Ausland. Zusätzliche Informationsveranstaltungen und thematische Webinare für pflegende Mitarbeitende runden das Angebot ab.

Die Arbeitszeitregelung der GIZ erlaubt darüber hinaus eine befristete, vorübergehende Arbeitszeitreduzierung aus familiären Gründen. Die Beschäftigten im In- und Ausland haben bei der täglichen Arbeitszeitgestaltung viel Flexibilität. Alle Mitarbeitenden haben Anspruch auf mobiles Arbeiten an mindestens zwei Tagen in der Woche. Diese Regelung erleichtert die Vereinbarung von beruflichen Anforderungen und familiären Pflichten. Zudem kann sie in Ausnahmesituationen auf bis zu fünf Tage pro Woche erweitert werden. So war es der GIZ möglich, während der Corona-Pandemie schnell auf einen überwiegend digitalen Betrieb umzustellen. Prozesse und Abläufe konnten aufrechterhalten werden, selbst Projektprüfungen im Ausland wurden in den virtuellen Raum verlagert.

Auf der Basis einer tarifvertraglichen Regelung zu flexiblen Einsatzformen ist es auch möglich, in einem Auslandsprojekt mitzuarbeiten und zwischendurch lange Arbeitsphasen in Deutschland zu verbringen. Das ist insbesondere für Mitarbeitende interessant, deren Familie oder Partner*in nicht für eine längere Zeit ins Ausland übersiedeln können oder wollen. Außerdem gibt es eine tarifvertragliche Regelung, die nach einem abgestuften, transparenten System unterschiedliche Konditionen für Auslandseinsätze an Orten mit fragiler Sicherheitslage vorsieht. Diese Einsätze nehmen zu und sind vor allem für Familien herausfordernd. Die besonderen Leistungen für Mitarbeitende in einem belastenden Arbeits- und Lebensumfeld stärken vor allem die Resilienz der mitausgereisten Angehörigen und geben insbesondere Familien Planungssicherheit – auch für den extremen Fall, dass eine vorzeitige Rückkehr oder ein Wechsel des Einsatzlandes erforderlich werden, die mit finanziellen Belastungen verbunden sind.

Darüber hinaus werden die Rahmenbedingungen für alle Auslandseinsätze mit Begleitung der Familie kontinuierlich weiterentwickelt. So unterstützt ein Relokationsservice seit 2019 bei der Ausreise und später der Heimreise sowie bei organisatorischen Fragen vor Ort. Darüber hinaus hat die GIZ eine Ansprechstruktur für mitausreisende Partner*innen in der Zentrale und in einigen Pilotländern aufgebaut, um insbesondere zu Beschäftigungsmöglichkeiten zu beraten und bei der Orientierung zu unterstützen. Damit trägt die GIZ der Tatsache Rechnung, dass viele mitausreisende Partner*innen einer anspruchsvollen beruflichen Tätigkeit nachgehen und dies auch im Ausland tun möchten.

Die familien- und lebensphasenorientierte Politik der GIZ wird seit 25 Jahren auch extern bewertet sowie durch das Zertifikat des Audits „berufundfamilie“ bestätigt.

Auf dieser Seite finden sich Informationen zu folgenden Sustainable Development Goals (SDGs):

Grafik: GIZ: SDG 3 Gesundheit und Wohlergehen

Auf dieser Seite finden sich Informationen zu folgenden Nachhaltigkeitsstandards:
GRI-Standard 403; DNK 14