Beschäftigungsfähigkeit: Berufswege gezielt entwickeln
Personalentwicklung: Gezielte Karriereplanung
Die Personalentwicklung hat bei der GIZ einen hohen Stellenwert. Beim jährlichen Personalgespräch bekommen alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Rückmeldung zu ihren Leistungen. Darüber hinaus besprechen sie mit ihrer Führungskraft ihr Kompetenzprofil und die mittel- bis langfristige Karriereplanung. Darauf aufbauend sowie orientiert an den strategischen Unternehmenszielen vereinbaren beide Seiten Schritte, um Kompetenzen weiterzuentwickeln. Die GIZ dokumentiert das Gespräch in einem intern entwickelten, einheitlichen Formular, das durch eine Gesamtbetriebsvereinbarung etabliert ist. Diese Zusammenfassung wird archiviert. Um die Personalentwicklung und die Planung künftiger Einsätze der einzelnen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter noch strategischer zu gestalten, hat die GIZ in der Unternehmensstrategie 2020–2022 ein „Fokusprojekt Passende Expertise“ verankert. Ein flexibles und vorausschauendes Personalmanagement stellt die passende Expertise für Schlüsselpositionen sicher.
Nationale Mitarbeiter*innen
Ein besonderes Augenmerk gilt den Nationalen Mitarbeiter*innen der GIZ, die fast 70 Prozent des Personals ausmachen und deren Verträge im jeweiligen Land geschlossen werden. Im Jahr 2019 begann die Umsetzung des „Zielbilds Nationales Personal“. Es steckt den strategischen Rahmen dafür ab, das große und vielfältige Potenzial unserer Nationalen Mitarbeitenden noch stärker in verantwortlichen Positionen einzusetzen. Dies führte bereits zu einer Anpassung des Talentmanagementsystems der GIZ. Die weitere Harmonisierung des größtenteils bereits vereinheitlichten Systems der Vergütungsbänder schreitet voran, gleichwertige Anforderungen sind darin beschrieben. Damit eine Bewertung von nationalen Führungskräften sowie angehenden nationalen Führungskräften im STEP-Verfahren (Systematischer Talententwicklungsprozess) gewährleistet ist, die äquivalent zur Bewertung der Führungskräfte mit deutschem Arbeitsvertrag ausfällt, wurden die Beteiligten zum „cultural bias“ geschult und die Diversität der Auswahlpsycholog*innen wurde gestärkt.
Gleichzeitig wurden die weltweiten Standards für die Personalarbeit weiterentwickelt. So ist das GIZ-Onboarding nun unternehmensweit eingeführt und für Nationale Mitarbeitende in Führungspositionen der Vergütungsbänder 5 und 6 verpflichtend. In dieser Einführungsphase lernen neue Mitarbeiter*innen sowie Entwicklungshelfer*innen und Integrierte Fachkräfte in einer Reihe von Veranstaltungen und Gesprächen das Unternehmen kennen und bereiten sich auf ihre künftigen Aufgaben vor.
Außerdem wurden Human Resources (HR) Hubs als Bindeglied zwischen Zentrale und Landesbüros eingeführt, um die weltweiten Standards der Personalarbeit weiterzuentwickeln. Die ersten HR Hubs haben Anfang 2020 in Kenia und der Türkei ihre Arbeit aufgenommen. Über eine neue Plattform zur Vernetzung können sich die HR-Expert*innen der Landesbüros fachlich besser austauschen. Im Jahr 2020 fanden sechs virtuelle regionale Netzwerktreffen der Fachleute in den Landesbüros statt, an denen auch der Personalbereich der Zentrale beteiligt war. Daraus bildeten sich regional übergreifende Arbeitsgruppen, die an Personalthemen weiterarbeiten.
Nachwuchskräfte
Die GIZ fördert systematisch Nachwuchskräfte, etwa durch Ausbildung, Traineeprogramme, Volontariate und Praktika. So führt sie junge Menschen an das Unternehmen sowie die entwicklungspolitische und internationale Zusammenarbeit heran. Die Programme unterliegen fairen und geregelten Konditionen. Die Anstellungsbedingungen für Auszubildende richten sich nach einem eigenen Tarifvertrag. Eine eigene Einheit im Personalbereich kümmert sich um Steuerung und Qualitätssicherung der Nachwuchsprogramme und sorgt dafür, dass die Teilnehmenden engmaschig betreut werden. Mit der Diversifizierung ihrer Nachwuchsprogramme – etwa durch die Einführung eines kaufmännischen Personalentwicklungsprogramms oder des Traineeprogramms Finanzmanagement Ausland – reagiert die GIZ auf den erhöhten Personalbedarf im Finanzmanagement und IT-Bereich. Seit 2016 bietet die GIZ geflüchteten Personen eine einjährige Einstiegsqualifizierung zur Vorbereitung auf eine betriebliche Ausbildung an. Bisher wurden von insgesamt 38 Teilnehmer*innen 34 in eine Ausbildung oder ein duales Studium bei der GIZ übernommen oder konnten für eine berufliche Ausbildung in andere Institutionen der Entwicklungszusammenarbeit vermittelt werden.
Akademie für Internationale Zusammenarbeit
Die Akademie für Internationale Zusammenarbeit (AIZ) ist die unternehmenseigene Weiterbildungseinrichtung der GIZ. Sie gestaltet Lernprozesse und Kompetenzentwicklung in der internationalen Zusammenarbeit und leistet einen zentralen Beitrag zur Personalentwicklung des Unternehmens. Sie bietet den Mitarbeiter*innen im In- und Ausland ein umfangreiches Angebot an Fort- und Weiterbildungen. Das Programm richtet sich an alle Beschäftigten der GIZ. Ein Teil dieser Angebote steht auch Partnerfachkräften sowie der (Fach-)Öffentlichkeit offen, beispielsweise Gutachter*innen oder Mitarbeitenden von Nichtregierungsorganisationen und anderen Institutionen.
Teilnehmertage im Akademieprogramm und im Onboarding 2020
AKADEMIEPROGRAMM 2020 | ONBOARDING 2020 | |||
---|---|---|---|---|
Gruppe | Teilnehmende | Teilnehmertage | Teilnehmende | Teilnehmertage |
Inland | 3.917 | 5.583 | 1.085 | 1.518 |
Ausland | 6.152 | 13.075 | 960 | 1.457 |
Extern/Sonstige | 278 | 1.110 | 0 | 0 |
Gesamt | 10.347 | 19.768 | 2.045 | 2.975 |
Die AIZ organisiert auch das sechsmonatige Onboarding-Programm für neue Mitarbeiter*innen. Im Jahr 2020 haben daran 2.045 Personen teilgenommen.
Darüber hinaus bereitet die AIZ im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) Mitarbeiter*innen aller deutschen Institutionen der internationalen Zusammenarbeit, die Personal ins Ausland entsenden, auf ihre Einsätze vor. Jedes Jahr nutzen mehr als 2.300 Mitarbeiter*innen von über 30 Entsendeorganisationen diese Vorbereitung im Rahmen des Programms „Schlüsselqualifikationen für internationale Zusammenarbeit“.
Auf dieser Seite finden sich Informationen zu folgenden Sustainable Development Goals (SDGs):
Auf dieser Seite finden sich Informationen zu folgenden Nachhaltigkeitsstandards:
GRI-Standard 404; DNK 14, 15, 16