Rund um Kolumbiens Hauptstadt Bogotá befinden sich im wahrsten Sinne des Wortes blühende Landschaften: Dort wachsen Unmengen von Rosen, Nelken, Tulpen, Orchideen und viele andere Schnittblumen. Die Gegend ist so etwas wie das Blumenbeet des Landes und ein wichtiger Wirtschaftsfaktor Kolumbiens. Der größte Teil dieser bunten Vielfalt wird exportiert, überwiegend in die Vereinigten Staaten. Jedes Jahr verlassen mehr als 200.000 Tonnen Blumen den Andenstaat; nur die Niederlande überflügeln Kolumbien hier noch.
Doch es braucht umfangreiche Kühlsysteme, um die vergängliche Ware frisch zu halten. Viele davon belasten Umwelt und Atmosphäre, weil sie häufig mit ozon- und klimaschädlichen Gasen arbeiten. Dabei gäbe es natürliche Alternativen, etwa Propan oder Ammoniak. Um den Einsatz dieser umweltfreundlichen und energieeffizienten Kältemittel zu befördern, unterstützt die GIZ gemeinsam mit UNDP fünf ausgewählte Blumenfarmen in Kolumbien bei der Umstellung – vier davon in der Gegend rund um Bogotá, eine im Nordwesten des Landes. Die GIZ führt auch Trainings von Kältetechniker*innen durch. Außerdem berät sie die kolumbianische Regierung, damit sie ihren internationalen Verpflichtungen im Ozon- und Klimaschutz nachkommen kann.
Klimafreundliche Zukunftstechnologien fördern
Der Kältesektor ist, auch wenn man es nicht sofort vermutet, für einen großen Teil der globalen schädlichen Treibhausgase verantwortlich. Die Ozon- und Klimawirkung von Kühlschränken und -anlagen sowie Klimatisierung ist in etwa so groß wie die des weltweiten Transportsektors, also erheblich. Und sie wächst rasant. Das hat mit steigender Wirtschaftsleistung und wachsendem Lebensstandard in vielen Schwellen- und Entwicklungsländern zu tun. Zusammen mit den beiden UN-Organisationen UNDP und UNIDO unterstützt die GIZ deshalb im Auftrag des BMZ und kofinanziert von der EU in sieben Ländern das Programm SPODS (Sustainable and climate-friendly Phase-out of Ozone Depleting Substances). Zu den Projekten des Programms zählt zum Beispiel die genannte Blumenzucht in Kolumbien.
Schon vor der Pandemie hatte SPODS das Ziel, schädliche Kältemittel nach und nach durch umweltfreundliche Varianten zu ersetzen, dafür in den beteiligten Ländern das entsprechende Bewusstsein zu schaffen und gute Beispiele zu liefern. Während der Corona-Krise hat die lateinamerikanische Wirtschaft enorm gelitten. Klimafreundliche Zukunftstechnologien bieten jetzt die große Chance auf einen grünen Aufschwung, auch im Kältesektor und in der Blumenindustrie. Die Weiterbildungen zu umweltfreundlichen und energieeffizienten Kältemitteln verbessern zudem die Jobchancen der Kältetechniker*innen und tragen dazu bei, die Branche „grüner“ zu machen – Stichwort „Green Recovery“. Zumal der Klima- und Umweltschutz jetzt noch ein bisschen „cooler“ wird.
Ziele für nachhaltige Entwicklung
Die in der Agenda 2030 formulierten Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals – SDGs) bilden den Rahmen für unsere Arbeit weltweit. Klicken Sie auf ein Ziel und erfahren Sie, welche Projekte in diesem Bericht zu seiner Erreichung beitragen.