Frauen in Brasilien müssen sich häufig mit informellen Jobs ohne jede Absicherung zufriedengeben. Das ist Vergangenheit für Marina Bueno aus São Paulo. Die 24-Jährige wurde aufgrund ihrer sozialen Lage und ihrer Englischkenntnisse zur Qualifizierung „Women going Digital“ eingeladen. Seitdem hat sich für die Studentin der Ingenieurwissenschaften viel getan: „Dank der Fortbildung kann ich ein bezahltes Praktikum machen. Ich arbeite an einem Projekt für industrielle Automatisierung.“
„Women going Digital“ ist eine Kooperation der GIZ, der in São Paulo und Maputo ansässigen Auslandshandelskammern (AHKs) und des ExperTS-Programms. Da in Brasilien und Mosambik Portugiesisch gesprochen wird, kann der gleiche E-Learning-Inhalt in beiden Ländern verwendet werden. Die AHKs vermittelten den Kontakt zu den beteiligten Unternehmen SAP, GFT und Siemens. In Mosambik engagierte sich außerdem das Centro Cultural Moçambicano-Alemão, ein deutsch-mosambikanisches Kulturzentrum, das offizieller Kooperationspartner des Goethe-Instituts ist. Von der Kooperation profitieren alle Seiten: Die Teilnehmerinnen erhalten Zugang zu zukunftsgerichteten und gut bezahlten Berufen; Firmen, die oft händeringend nach IT-Fachkräften suchen, finden gut ausgebildete Mitarbeiterinnen.
Ein voller Erfolg – trotz Pandemie
Das Interesse in der ersten Phase im Jahr 2020 war enorm: 1.000 Frauen im Alter von 18 bis 55 Jahren hatten sich beworben, 90 von ihnen wurden in Brasilien ausgewählt, in Mosambik nahmen zehn teil. Aufgrund der Corona-Pandemie fanden alle Kurseinheiten digital statt. Das hatte den Vorteil, dass die Frauen ihre Seminare optimal in ihren Tagesablauf einpassen konnten. Sie erlernten Fähigkeiten in Informationsverarbeitung, E-Commerce, Cloud-Computing sowie im SAP-System und erhielten bei erfolgreichem Abschluss ein Zertifikat.
Jobs in der Informationstechnologie lassen sich häufig ortsunabhängig und damit auch in Zeiten der Pandemie ausüben, ein großes Plus für die Absolventinnen. Marina Bueno ist von der Schulung überzeugt: „Sie schuf mir eine ideale Brücke zu meinem Praktikum, das mir gute Perspektiven bietet.“ Zwar musste sie für einige Zeit Studium, Weiterbildung und Praktikum gleichzeitig stemmen, aber aus ihrer Sicht hat sich diese Kraftanstrengung sehr gelohnt.
Um noch mehr Frauen solche guten Perspektiven zu eröffnen, wird „Women going Digital“ fortgeführt und ausgebaut. Der Kurs bleibt festes Angebot der Deutsch-Brasilianischen Industrie- und Handelskammer São Paulo. Zudem wurden die Unterlagen bereits aus dem Portugiesischen ins Spanische übersetzt. So können zukünftig auch Frauen in Peru und Argentinien digital durchstarten. Die Delegation der deutschen Wirtschaft in Nigeria hat ebenfalls schon Interesse bekundet.
Expertise in den Auslandshandelskammern
Die sogenannten ExperTS sind als Integrierte Fachkräfte an Auslandshandelskammern (AHKs) tätig. In rund 30 Entwicklungs- und Schwellenländern beraten sie deutsche, europäische und lokale Unternehmen zu entwicklungspolitischen Themen. Die Fach- und Führungskräfte aus Deutschland und der EU werden durch das Centrum für internationale Migration und Entwicklung (CIM) an lokale Arbeitgeber vermittelt. Anfang 2021 wurde das ExperTS-Programm mit vier weiteren Vorhaben zum Programm „Business Scouts for Development“ zusammengeführt.
Unsere Projekte im integrierten Unternehmensbericht 2020
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Lateinamerika: Natürlich cool
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Mehr erfahrenMarokko: Kurs in Richtung Zukunftstechnologie
Mehr erfahrenEU-Kommission: Green Recovery
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Mehr erfahrenBosnien und Herzegowina: Abenteuerliche Tourismusmagneten
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Mehr erfahrenSüdafrika: Grün investieren
Mehr erfahrenMoldau: Neue Schnitte, neue Chancen
Mehr erfahrenOstafrika: Infektionen bekämpfen
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Mehr erfahrenLibanon: Bildungschancen für alle
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