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Mobilität wird ökologischer

Die GIZ hat sich zum Ziel gesetzt, ihr ökologisches Gleichgewicht als eine der drei Dimensionen von Nachhaltigkeit zu verbessern. Ein wichtiger Beitrag dazu ist die Minderung des Ausstoßes von Treibhausgasen (THG) durch ein verändertes Verhalten beim Pendeln und bei Dienstreisen.

Mobilitätsbefragung in Deutschland 2020

Um Entscheidungen auf Grundlage handfester Daten zu treffen, hat die GIZ im Jahr 2020 die Mitarbeitenden an den Standorten Berlin, Bonn und Eschborn zu ihrer Mobilität befragt. Ziel war es, eine Datenbasis für die Berechnung der Emissionen zu schaffen, die bis 2020 bei den Fahrten zum Arbeitsplatz entstanden. Außerdem ging es darum, sich ein Bild von den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Mobilität zu machen und Mobilitätsgewohnheiten abzufragen, um die Infrastruktur an den Standorten besser planen zu können, etwa mit Blick auf Fahrradstellplätze und Ladesäulen für Elektroautos.

Eines der zentralen Ergebnisse: Die THG-Emissionen durch den Pendlerverkehr der GIZ-Mitarbeitenden in Deutschland gingen 2019 im Vergleich zu 2018 um 13 Prozent zurück – obwohl die Zahl der Beschäftigten stieg. Dies wurde vor allem durch das mobile Arbeiten möglich, das in der Gesamtbetriebsvereinbarung „Flexibilisierung von Arbeitszeit und Arbeitsort“ im Januar 2019 – und damit schon vor Ausbruch der Pandemie – einheitlich geregelt wurde. In die Berechnung wurden Kohlendioxid-Äquivalente (CO2e), Stickstoffe (NOx), Schwefeldioxid (SO2) und Feinstaub (PM10) einbezogen.

Erwartungsgemäß hat die Corona-Pandemie den Trend zum mobilen Arbeiten weiter verstärkt. Während die Beschäftigten vorher im Durchschnitt einen Tag pro Woche von zu Hause aus arbeiteten, waren es seit Beginn der Pandemie vier Tage.

Auch ein Umstieg vom Auto aufs Rad spart Emissionen – die GIZ ermutigt ihre Mitarbeiter*innen zu diesem Wechsel. Der Bundesdeutsche Arbeitskreis für Umweltbewusstes Management B.A.U.M. e.V. hat der GIZ 2020 mit zwei entsprechenden Zertifizierungen bescheinigt, „FAHRRAD-fit“ zu sein. Bereits 2012 und 2018 war der Bonner Standort Friedrich-Ebert-Allee zertifiziert worden. 2020 folgten die 2018 errichteten Gebäude Campus Kottenforst in Bonn-Röttgen und Campus Bonn. Die GIZ unterstützt ebenso die Nutzung des ÖPNV, etwa indem sie in Bonn und Eschborn Jobtickets oder ähnliche Angebote fördert.

Foto: Eine Frau steht in einer großen Halle neben einer Hebebühne für Fahrräder. Ein Fahrrad ist darauf in die Höhe gehoben worden.
B.A.U.M. e.V. lobte unter anderem die überdachten, wetter- und diebstahlgeschützten Fahrradstellplätze, die modernen Duschräume und Spinde sowie die Möglichkeiten zum Trocknen nasser Kleidung. Außerdem können Akkus von Elektrofahrrädern kostenlos geladen werden und 20 Firmenfahrräder stehen für kurze dienstliche Wege zur Verfügung.
(© GIZ / Deniss Kacs)

In Zahlen

Die GIZ hat Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an drei Standorten in Deutschland zu ihren Mobilitätsgewohnheiten befragt. Die Erhebung von 2020 brachte unter anderem folgende Ergebnisse:

Grafik: Um 13 Prozent sind die Treibhausgasemissionen im Pendelverkehr der GIZ 2019 gegenüber 2018 zurückgegangen – trotz steigender Zahl der Mitarbeiter*innen.
Grafik: Mehr als die Hälfte der Beschäftigten (55 Prozent) will in Zukunft etwa 30 bis 50 Prozent der innerdeutschen Dienstreisen durch virtuelle Treffen ersetzen.

Reisenotwendigkeit

Als weltweit tätige Organisation leben wir von unseren globalen Netzwerken, den Zugängen zu Partnerorganisationen, der Vielfalt und Kompetenz unserer Mitarbeiter*innen rund um den Globus und unserer Präsenz vor Ort. Deshalb sind Reisen im Kontext unserer Leistungserbringung ein zentraler Bestandteil. Sie sind allerdings mit mehr als 75 Prozent im Jahr 2019 auch der mit Abstand größte Verursacher von Treibhausgasemissionen der GIZ. Damit bieten sie gleichzeitig auch den größten Hebel für die Reduktion unserer Treibhausgasemissionen. Daher haben wir eine Entscheidungslogik zur Reisenotwendigkeit entwickelt, die fortan dabei unterstützt zu klären, ob eine Geschäftsreise wirklich nötig ist oder nicht.

Die Landesbüros – Beispiel Namibia

Die Landesbüros berichten mit Hilfe des Corporate Sustainability Handprint® (CSH), wie sie ihren ökologischen Fußabdruck verkleinern, und stoßen immer neue Initiativen zur Reduktion an. Das Landesbüro in Namibia etwa hat eine landesweite Umfrage unter seinen Mitarbeiter*innen durchgeführt, um Potenziale für ökologische Nachhaltigkeit in Zeiten der Corona-Pandemie zu ermitteln. Dazu gehörte die Frage, inwieweit die Mitarbeitenden der einzelnen Projekte ihre Flugreisen im Rahmen des jeweiligen Vorhabens in den nächsten Jahren reduzieren könnten. Aus den Angaben wurde ein Mittelwert von sechs Prozent errechnet, der als Ziel für die Senkung der Treibhausgasemissionen durch Flugreisen übernommen wurde.

E-Mobilität

Wir haben uns zum Ziel gesetzt, unseren Fahrzeugbestand im In- und Ausland zu reduzieren und wo möglich auf klimafreundlichere Fahrzeuge umzurüsten. Um der steigenden Anzahl an E-Fahrzeugen gerecht zu werden sowie nachhaltige Mobilität zu fördern, stehen an unseren deutschen Standorten in Bonn und Eschborn sowie auf dem Campus Kottenforst und in Feldafing Ladesäulen zur Verfügung. Dort können die Akkus während der Arbeit kostenlos geladen werden.

E-Mobilität

Bruttovolumen sonstiger indirekter THG-Emissionen in t CO2e23.275 (Dienstreisen)
3.042 (Pendlermobilität Inland)
  
Kategorien und Aktivitäten bezüglich sonstiger indirekter THG‑Emissionen (Scope 3), die in die Berechnung einbezogen wurdenDienstreisen, Pendlermobilität Inland
  
Basisjahr2019 als letztes vollständiges Berichtsjahr vor der Corona-Pandemie

Auf dieser Seite finden sich Informationen zu folgenden Sustainable Development Goals (SDGs):

Grafik: GIZ: SDG 11 Nachhaltige Städte und Gemeinden

Auf dieser Seite finden sich Informationen zu folgenden Nachhaltigkeitsstandards:
GRI-Standard 305