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Weniger Energieverbrauch im In- und Ausland

Der Schutz natürlicher Ressourcen – dazu zählen wir die Themen Energie- und Ressourcenverbrauch – ist eines der Top-Themen unserer Wesentlichkeitsmatrix. Die GIZ hält es für eine zentrale Voraussetzung nachhaltiger Entwicklung, mit der Umwelt und den natürlichen Ressourcen verantwortungsvoll umzugehen. Dazu wollen wir beitragen und sehen weiteres Einsparpotenzial für die GIZ. Daher haben wir uns vorgenommen, den Energieverbrauch pro Mitarbeiter*in im Inland um 10 Prozent, im Ausland um 20 Prozent bis 2025 zu senken. Zur Förderung einer nachhaltigen Entwicklung wollen wir aber auch verstärkt erneuerbare Energien nutzen. Wie wir das umsetzen, zeigt unser Managementansatz, erläutert im Kapitel „Umweltmanagement in der GIZ".

Unterschiede zwischen In- und Ausland

Der Energieverbrauch der GIZ im In- und Ausland unterscheidet sich nach Menge und Zusammensetzung stark. Im Inland setzt sich der Energieverbrauch aus Strom und Heiz- sowie Kühlenergie zusammen. Im Ausland wird zusätzlich der Verbrauch von Kraftstoffen für Dienstfahrzeuge und Generatoren eingerechnet. Im Vergleich zum Vorjahr können wir sowohl im In- als auch im Ausland eine deutliche Reduktion des Gesamtenergieverbrauchs verzeichnen. Dies resultiert insbesondere aus der geringeren Büroauslastung durch die Corona-Pandemie, ist aber auch das Ergebnis von Nachhaltigkeitsmaßnahmen wie etwa der Einführung von LED-Leuchtmitteln oder der effizienteren Nutzung von Anlagen.

Grüner Strom in Deutschland

An den GIZ-Standorten in Deutschland nutzen wir fast ausschließlich Ökostrom. Der Anteil an Strom aus erneuerbaren Energien lag 2020 bei etwa 94 Prozent. Der Verbrauch von konventionellem Strom entfällt auf die gemeinsam mit anderen Mietern genutzten Flächen, wie beispielsweise Empfangsbereiche oder Fahrstühle in Mietobjekten. Wenn möglich und wirtschaftlich sinnvoll, treiben wir den Einsatz von LED-Leuchtmitteln sukzessive voran, beispielsweise in den Veranstaltungsräumen unserer Berliner Repräsentanz. Darüber hinaus versuchen wir, durch die effiziente Steuerung der Lüftungssysteme Einsparungen zu erzielen.

Herausforderungen im Ausland

Den entstandenen Verbrauch in unseren Partnerländern messen wir grundsätzlich an allen Standorten, an denen GIZ-Mitarbeiter*innen tätig sind. Wir stellen jedoch fest, dass insbesondere der bei einzelnen Projektpartnern (zum Beispiel Ministerien) anfallende Verbrauch häufig schwierig zu erfassen ist, da es dort keine Unterzähler für die getrennte Erfassung gibt.1

Da Strom aus erneuerbaren Energien in den meisten Ländern noch nicht ausreichend angeboten wird, kann in den Auslandsbüros kein so hoher Anteil an erneuerbaren Energien realisiert werden wie in Deutschland. Die GIZ strebt jedoch die weitere Installation von Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) für die Stromversorgung an und prüft, inwieweit sie anstelle von konventioneller Stromversorgung genutzt werden können. Dieses Ziel wurde auch im Nachhaltigkeitsprogramm 2021–2025 festgehalten. In einigen Partnerländern wie Ghana, Pakistan (beide seit 2018) oder Mali (seit 2012) sind bereits einzelne Landes- und Projektbüros mit PV-Anlagen ausgestattet. Im Landesbüro in Uganda wurde im Jahr 2020 auf effiziente LED-Leuchtmittel umgestellt.

1 Für Standorte, an denen wir keine vollständigen Daten haben, rechnen wir die Verbräuche anhand des Landesdurchschnitts hoch. Durch die Corona-Pandemie und damit beschränkte Zutrittsmöglichkeiten war dies im Verhältnis zu den Vorjahren vermehrt der Fall.

Foto: Sicht auf eine Photovoltaikanlage in Pakistan
Photovoltaikanlage in Pakistan (© GIZ / Asif Farid)

Energieverbrauch für Heizen und Kühlen entwickelt sich unterschiedlich

An den GIZ-Standorten in Deutschland entfällt fast der gesamte Energieverbrauch auf die Heiz-/Kühlenergie sowie die Elektrizität. Die Heiz- und Kühlenergie macht hierbei bereits etwas mehr als die Hälfte des Verbrauchs aus. Hierfür können zu rund 19 Prozent erneuerbare Energien aus Geothermie- sowie Photovoltaikanlagen genutzt werden.

Der Verbrauch von Heiz- und Kühlenergie an unseren Standorten im In- und Ausland unterscheidet sich deutlich. In Deutschland liegt der Verbrauch pro Mitarbeiter*in bei 2.064 kWh und ist 2020 damit um knapp 20 Prozent im Vergleich zum Jahr 2019 gesunken.2 Im Ausland, wo es nur in wenigen Ländern Heizungen gibt oder teilweise mit Strom geheizt wird, liegt der absolute Wert niedriger, ist aber 2020 im Vergleich zum Vorjahr um 14 Prozent auf 445 kWh pro Mitarbeiter*in gestiegen. Der Anstieg des Energieverbrauchs im Ausland ist teilweise auf eine verbesserte Datenerhebung zurückzuführen.

2 Wir haben den Vergleichszeitraum von 3 Jahren auf 1 Jahr angepasst, da aufgrund der Corona-Pandemie ein Vergleich über mehrere Jahre nicht aussagekräftig ist.

Treibstoffverbrauch von Dienstfahrzeugen

Die wohl größten Unterschiede zwischen In- und Ausland bestehen beim direkten Energieverbrauch aus Pkw-Kraftstoffen und Generatoren. Beide Faktoren spielen an den GIZ-Standorten in Deutschland eine untergeordnete Rolle. Für die Pkw-Kraftstoffe liegt der Wert für 2020 hier bei 49.087 kWh, im Ausland hingegen bei 33.489.005 kWh. Dies hängt vor allem mit der deutlich höheren Zahl der Fahrzeuge an den Auslandsstandorten zusammen. Während die GIZ in Deutschland Ende 2020 lediglich elf Pkws besaß, waren es im Ausland knapp 3.000. 491 davon wurden 2020 für das Ausland neu beschafft, darunter auch fünf Elektroautos.

Aufgrund der Corona-Pandemie ist ein deutlicher Rückgang des Treibstoffverbrauchs für Pkws im Ausland zu verzeichnen – obwohl ein Teil der Mitarbeitenden aus Hygienegründen von öffentlichen Verkehrsmitteln auf das Auto umstieg. Um den Treibstoffverbrauch in Zukunft auf einem niedrigen Niveau zu etablieren, sind Car-Pooling-Konzepte in einzelnen Ländern in Planung. Im Rahmen dieser Konzepte sollen Fahrten und Strecken gebündelt und damit effizienter organisiert werden.

Mehr Kraftstoffe für Generatoren verbraucht

Im Vergleich zum Vorjahr ist der Kraftstoffverbrauch durch Generatoren im Ausland um etwa 25 Prozent gestiegen, obwohl auch das mobile Arbeiten zunahm. Dies liegt neben der verbesserten Datenqualität wahrscheinlich auch an der zunehmenden Fragilität einiger unserer Partnerländer und der damit oft einhergehenden Verschlechterung der Infrastruktur, was unter anderem die Nutzung von Notfallgeneratoren erforderlich macht. Diesem Anstieg wollen wir durch die verstärkte Installation von batteriegepufferten PV-Anlagen entgegenwirken.

Verteilung des Energieverbrauchs auf Heiz-/Kühlenergie, Strom, Generatoren und Kraftstoffe für Dienstfahrzeuge

Abbildung: Verteilung des Energieverbrauchs auf Heiz-/Kühlenergie, Strom, Generatoren und Kraftstoffe für Dienstfahrzeuge im In- und Ausland
 InlandAusland
 201820192020201820192020
Gesamtenergieverbrauch      
Gesamtenergieverbrauch in kWh24.526.07423.961.91922.213.20868.060.20480.277.40766.717.089
Gesamtenergieverbrauch pro MA in kWh5.3094.3593.6923.9384.4043.518
Strom      
Gesamtstromverbrauch in kWh10.022.71210.036.3899.793.71418.550.54119.717.82815.778.096
Gesamtstromverbrauch pro MA in kWh2.1701.8261.6281.0731.082832
Anteil Ökostrom93.3%93.3%93.5%wird im CSH nicht erfasst
Heiz-/Kühlenergie      
Gesamtheiz-/kühlenergie in kWh14.503.36213.925.53012.419.4944.290.3897.083.1438.430.613
Gesamtheiz-/kühlenergie pro MA in kWh3.1392.5332.064248389445
Anteil erneuerbare Heiz- und Kühlenergie in %10%12%20%wird im CSH nicht erfasst
Kraftstoffe für Dienstfahrzeuge und Generatoren      
Gesamtenergieverbrauch Pkw-Kraftstoffe in kWh163.63594,82649.08739.670.80846.036.75933.489.005
Gesamtenergieverbrauch Pkw-Kraftstoffe pro MA in kWh371882.2952.5261.766
Gesamtenergieverbrauch Generatoren in kWh5.4985,49824.3435.548.4677.439.6779.019.375
Gesamtenergieverbrauch Generatoren pro MA in kWh114321408476
 
       

Auf dieser Seite finden sich Informationen zu folgenden Nachhaltigkeitsstandards:
GRI-Standard 302